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22.06.2015
cwa

"FRUGAL INNOVATION" ALS ERFOLGSPRINZIP DER KREATIVWIRTSCHAFT

Nachschau: Exchange - Netzwerktreffen für Kreativunternehmen

"Reduce to the max: Mit dieser Botschaft gelingt es Unternehmen der Kreativwirtschaft erfolgreich zu sein. Denn sie widmen sich den immer komplexer werdenden Produkten, entkernen sie und bringen eine modifizierte, vereinfachte Version, die wieder ihre angestammte Funktion erfüllt", skizzierte der Vorsitzende der creativ wirtschaft austria, Gerin Trautenberger, im Rahmen der Eröffnung des Exchange Netzwerktreffens am 18. Juni 2015. Unternehmen der Kreativwirtschaft seien Profi-Umsetzer, in dem sie Produkte und Services funktional, leicht bedienbar, ressourcenschonend und preisgünstig machen – genau das werde von den Auftraggeberinnen und Auftraggebern nachgefragt. Da dieses Prinzip der "Frugal Innovation" in Österreich noch zu wenig präsent sei, gelte es das Thema nun stärker in die Öffentlichkeit zu holen, so der Vorsitzende der creativ wirtschaft austria.

Vor diesem Hintergrund präsentierten die beiden Innovationsexperten Karl-Heinz Leitner (Ö) und Rajnish Tiwari (D) die aktuellen Marktbedingungen und die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen und stellen "Frugal Innovation"-Beispiele vor. Sie zeigten, wie Kundenpotentiale und Marktchancen in Hoch- wie auch Niedrigpreisländern damit erschlossen werden können.

Karl-Heinz Leitner, Senior Scientist im Innovation Systems Department des Austrian Institute of Technology, befasst sich seit mehr als 10 Jahren mit veränderten Innovationsmodellen. Sein Standpunkt: Wichtige Wachstumsmärkte von Morgen können nicht nur durch immer komplexere Produkte sondern auch durch die Entwicklung von höchst einfachen Produkten bedient werden. Diese "frugalen Produkte" zu einem niedrigen Preis sind auf die wesentlichen Kernfunktionen reduziert und können dadurch auch die steigende Nachfrage der neuen Mittelschicht in Schwellenländern befriedigen.

Rajnish Tiwari, Leiter des Forschungsprogramm "Global Innovation" an der TU Hamburg-Harburg und Mitbegründer des Center for Frugal Innovation, unterstrich, dass sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen, z.B. die zunehmende Bedeutung von Schwellenländern als Absatzmärkte und die mit der Nachfragesättigung in den hoch entwickelten Industrienationen einhergehende Konsumskepsis, europäische Unternehmen heute vor schwierige Herausforderungen stelle. "Immer mehr Kunden, insbesondere junge Menschen, wünschen sich innovative Produkte, Luxusmarken verlieren an Bedeutung. Die als ,frugal innovations‘ titulierten Produkte und Dienstleistungen stellen hochwertige Problemlösungen für preissensible Kunden dar, die kein Geld für die aus ihrer Sicht überflüssigen Features ausgeben wollen", so der Innovationsexperte. 

Live-Mitschnitte und die Präsentationen der Vortragenden sowie Fotos der Veranstaltung finden Sie hier!

Beispiele aus der Praxis brachten Stefan Arbeithuber, Senior Consultant beim strategischen Designunternehmen Spirit Design, sowie Michaela Maresch von COMMOD-Haus. Mit dem biomethan-betriebenen Arbeits- und Transportfahrzeug CH4PA und dem urbanen Leichtfahrzeug Vienne präsentierte Arbeithuber Eigenentwicklungen von Spirit Design nach den Grundsätzen "KMC" des Rightsizings und der Ganzheitlichkeit gestaltet: Jeweils ein integriertes Angebot an Produkt, Service, Infrastruktur, Marke und innovativen Businessmodellen. "Ausschlaggebend sind die integrierte Betrachtung von Innovation und Marke. Anhand eines fundierten Prozesses entwickelt Spirit Design auf die User zugeschnittene Produkte und Services, die durch die geeigneten Markenwelten erlebbar werden", so Arbeithuber. Maresch wiederum zeigte mit dem COMMOD-Haus, das erste Haus das mitwächst und den Besitzern ermöglicht, auf die unterschiedlichen Lebenssituationen und wechselnden Rahmenbedingungen zu reagieren : Zuwachs, Heimbüro, Alters-, Zweit- oder Freizeitwohnsitz etc.
Wie Kreativschaffende das Prinzip von nachhaltigen Innovationen umsetzen können, präsentierte Evelina Lundqvist von The Good Tribe mit dem von ihr entwickelten Methodenset "MethodKit" interaktiv im Rahmen der Themenausstellung.

"Die Beispiele für ‚Frugal Innovation‘ zeigen, dass Innovation weit über die wissenschaftlich-technische Forschung und Entwicklung hinausgeht und schon im grundsätzlichen Design des Anwendungsumfeldes ansetzt. Entsprechend muss der FTI-Politik ein weiterer Innovationsbegriff zu Grunde liegen, damit das gesamte Innovationspotential genutzt werden und die Kreativwirtschaft ihren Beitrag zur Gesamtwirtschaft leisten kann", so Trautenberger abschließend.

Exchange - das Netzwerktreffen für KreativunternehmerInnen wird durchgeführt von creativ wirtschaft austria im Rahmen von evolve, der Strategie des BMWFW zur Förderung von kreativwirtschaftsbasierter Innovationen in der Kreativwirtschaft in Kooperation mit der ERSTE BANK.

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30.09.2015

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EVENING RECEPTION OF AUSTRIAN CREATIVE INDUSTRIES Bridging the Gap to the Digital Future