05.11.2010 |
|
NACHSCHAU: Raus aus dem Home Office? The world outside |
|
Exchange - Netzwerktreffen für KreativunternehmerInnen |
Allein daheim im Home Office: In den Arbeitswelten der Kreativen entsteht seit mehreren Jahren der Trend zum Neuen Arbeiten. Die Arbeit kommt zum Menschen: Viele Kreative arbeiten im Home Office. Das bringt dem Einzelnen mehr Freiheit, Flexibilität und Eigenverantwortung. Doch allein daheim arbeiten passt nicht für jede Situation: Viele Kreativschaffende suchen nach einigen Jahren im Home Office nach Alternativen, weil soziale Kontakte, persönlicher Austausch und die persönliche Freizeit darunter leiden. Was bringen Open Space, Timesharing und Co-Working?
Im Rahmen von Exchange wurde über Vor- und Nachteile des Arbeitens im Home Office und Alternativen angeregt diskutiert. Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich den filmischen Mitschnitt der Veranstaltung hier ansehen!
Keynote-Sprecherin Sonja Radatz, Vorsitzende des Instituts für Systemisches Coaching und Training, empfiehlt, die Frage „Home Office ja oder nein?“ sorgfältig vor dem Hintergrund der persönlichen Intentionen zu klären: „Wichtig ist für jeden, dass er aktiver Teil seiner Welt bleibt und Dynamik in die eigene Zukunft bringt. Die Entscheidung fällt jeder für sich. Sie richtet sich nach der eigenen Persönlichkeit, nach dem persönlichen Umfeld und nach der jeweiligen Branche.“
Gertraud Leimüller, Vorsitzende der creativ wirtschaft austria, betonte: „Das räumliche Umfeld hat einen hohen Einfluss auf die Arbeit von Selbstständigen. Oft gelingt eine unternehmerische Weiterentwicklung im Gemeinschaftsbüro besser als einsam im Büro daheim. Jeder Kreativschaffende soll deshalb genau überlegen, wo er für sich den besten Output erzielen kann, und nicht den Fehler machen, sich nur aus finanziellen Gründen für das Home Office zu entscheiden.“ Gleichzeitig müsse diese Option einem externen Büro steuerlich gleichgestellt werden: „Genauso, wie man Bürokosten steuerlich absetzen kann, muss man auch den eigenen Arbeitsplatz im Wohnungsverband von zu Hause als Absetzposten geltend machen können.“ Leimüller fordert eine unbürokratische steuerliche Begünstigung für den Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden.
Michael Pöll, Ko-Initiator des UnternehmerInnenzentrums Schraubenfabrik und später von Hutfabrik und Rochuspark, hat nicht nur ein Modell für Bürogemeinschaften geschaffen, er schuf gleichzeitig den ersten Co-Working-Space in Wien. Für ihn steht fest, dass die Möglichkeit, in der Selbständigkeit erfolgreich zu sein, durch den Arbeitsplatz in einem Co-Working Space erhöht wird.
Eine weitere Variante eines Open Space ist THE HUB Vienna. Mitbegründer Matthias Reisinger: „Dieses Timesharing-Modell führt interdisziplinäre und sektorübergreifende Communities auf nationaler und internationaler Ebene zusammen. The Hub Mitglieder sind Social Entrepreneurs, deren Kernanliegen in ihrer Arbeit soziale, kulturelle und ökologische Herausforderungen sind.“
Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin des Gründer-Service der WKÖ, gab einen Einblick in die EPU-Szene: „Ein-Personen-Unternehmen prägen zunehmend das Bild der Unternehmenslandschaft in Österreich. 54,5 Prozent aller Unternehmen sind EPU. Also Menschen, die selbstständig und ohne Mitarbeiter ihren beruflichen Alltag meistern. Kleine und mittlere Unternehmen sind die treibende Kraft für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand. Sie tragen in ihrer Vielfalt zur Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes bei.“
Die Veranstaltungsreihe "Exchange - Netzwerktreffen für KreativunternehmerInnen" wird von der creativ wirtschaft austria im Rahmen von evolve des BMWFJ in Kooperation mit der Erste Bank veranstaltet.
related links:
Video auf youtube.comVortrag Keynote Sonja Radatz
Statement Michael Pöll
Statement Matthias Reisinger
Statement Inge Wurzinger
Statement Elisabeth Zehetner
du Kunst amoi / Tatjana Zinner