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10.07.2008

NACHHALTIGE ARBEIT IN DER WIENER KREATIVWIRTSCHAFT

Analyse der Arbeits- und Beschäftigungsqualität von Erwerbstätigen in der Wiener Kreativwirtschaft

Erwerbsmuster in Kreativranchen – von A wie Architektur bis W wie Werbung – werden als Synonym für die Zukunft der Arbeit angesehen. Abgesehen davon, dass dahingehende Aussagen kühn anmuten, ist wenig über die tatsächliche Situation in diesen Berufsfeldern bekannt. Wann lässt sich berechtigt von Prekarität sprechen? Ab wann wird Selbstverwirklichung zum Gesundheitsrisiko? Thema dieser 2008 erschienen Studie sind Arbeitswelten in der Wiener Kreativwirtschaft, analysiert werden Beschäftigungsformen, Muster der Arbeitsorganisation, Berufsperspektiven, Belastungen und Arbeitsqualität sowie Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben. Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des „Science for creative industries Call 2003“ vom WWTF gefördert. Zentraler Partner waren FORBA sowie Joaneum Research. Herausgegeben wurde die Studie von Eichmann und Schiffbänker.

Viele Kreative nehmen schwierige Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen in Kauf, weil sie von den Autonomieangeboten, der Affinität zur Kunst oder der Möglichkeit zur Demonstration spezifischer Selbstkonzepte und Lebensstile überaus stark angezogen werden.

Ein Resümee der gesammelten Auswertungen zur Erwerbsarbeit in Branchen der Wiener Kreativwirtschaft ergibt komprimiert etwas folgendes Muster:

 

 

1.    hochkompetitive Arbeitsumwelten in den untersuchten Erwerbsfeldern haben

2.    im Durchschnitt mäßig stabile Beschäftigungen mit langen Arbeitszeiten, intensiver Arbeitsbelastung und teilweise diskontinuierlichen Berufsverläufen zur Folge, die allerdings

3.    aufgrund einer hohen Berufsidentifikation und intrinsischen Motivationslagen weitgehend in Kauf genommen werden, weshalb

4.    die Bilanzierung von Vor- und Nachteilen bei den Akteuren deutlich positiv ausfällt, weil eigene Kompetenzen und Ansprüche zumindest teilweise eingebracht bzw. eingelöst werden können.

 

Strukturell lässt sich die Beschäftigungssituation in der Kreativwirtschaft durch eine kleinteilige Unternehmenslandschaft, einen starken Andrang von NeueinsteigerInnen (der die „Aufnahmekapazität“ übersteigt) und einen hohen Anteil an atypischen und (allein-)selbständigen Beschäftigungsverhältnissen skizzieren.

 

Ein großer Teil der Befragten ist irgendwo zwischen festen Anstellungsverhältnissen, unterschiedlichen Erwerbsformen und Mehrfachbeschäftigung erwerbstätig.

 

Als Belastungen werden Auftragsunsicherheit, niedrige Einkommen, der allgegenwärtige Zeitdruck, die daraus resultierend fehlende Zeit für private Beziehungen und die Zukunftssorgen genannt.

 

27 % der Befragten lassen sich als „gut etabliert“ einstufen, dagegen sind immerhin 17 % von gravierenden Prekarisierungsrisiken bedroht. Die Mehrheit von 56 % liegt im Mittelfeld dazwischen.

 

Folgende Spannungsfelder können mit der Vorstellung von nachhaltiger Arbeit kollidieren:

 

 

1. (Allein-)Selbständigkeit

2. künstlerische Berufsambitionen

3. und Biografieplanung

 

 

die wichtigsten Ergebnisse sind unter: http://www.forba.at/kreativbranchen-wien/ abrufbar und sonst im Fachhandel bestellbar

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